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Platz schaffen: Unterfahrbare Schränke, faltbarer Rollstuhl Bild: Wolfsburg AG
So lange wie möglich zu Hause wohnen ist das Ziel vieler Senioren. Wie technische Hilfsmittel ihnen dabei helfen können, zeigt ein besonderer Raum in Wolfsburg.
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D ie meisten Menschen wollen alt werden, wenngleich nicht sofort. Manchmal kommt es aber schneller als gedacht. Im Dienst der Wissenschaft und seines Arbeitgebers trifft es diesmal den Redakteur. Max macht ihn binnen weniger Minuten zum Methusalem, Einschränkung der Beweglichkeit und der Sinne, das volle Programm. Tapsig schleicht er die Treppe hinab, schwer schnaufend wieder hinauf, Hören und Sehen sind ihm weitgehend vergangen.
Wie fummelt man denn nur die Münzen aus der Geldbörse, und was sagte der gerade? Max, der Alterssimulationsanzug, sieht ähnlich aus wie die Schutzkleidung eines Bombenräumkommandos, schützt aber nicht, sondern behindert. Gewichte rauben die Kraft, Scharniere versteifen die Gelenke, Schuhe ohne Gefühl verursachen seltsame Gänge. Das Schlimmste aber dünkt dem Redakteur die schlechte Sicht - alles wie durch einen Tunnel und mit Gelbstich, Farben erkennen wird zur Glücksache. Das Gute daran: Dieses Alter lässt sich rasch wieder ablegen.
Max wurde von der TU Chemnitz auf der Basis von 200 wissenschaftlichen Studien entwickelt, er ist unter ähnlichen Kreationen der Einzige, der seinen Träger in mehreren Stufen einschränken kann - 20, 40 oder 60 Prozent. Der Anzug steht im Dienst der Wolfsburg AG, einer Gemeinschaftseinrichtung der Stadt und des VW-Konzerns, die sich intensiv mit Gesundheitsfragen am Arbeitsplatz und zu Hause beschäftigt.
Eine davon und mit zunehmender Bedeutung wegen der demographischen Entwicklung sind die Bedürfnisse älterer Mitmenschen. Ziel ist es, ihnen den Alltag mit technischen Hilfsmitteln so zu erleichtern, dass sie so lange wie möglich selbständig oder mit ambulanter Hilfe leben können. In einem einzigartigen Projekt namens Plusraum hat das Unternehmen vor fünf Jahren begonnen, Gebrauchsgegenstände und Wohnungseinrichtungen, die diesem Zweck dienen können, zu sammeln. Es wird vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium unterstützt.
„Wir achten darauf, dass alles, was hier zu sehen ist, auch im Handel gekauft werden kann“, sagt Shanna Weiser, die in der Wolfsburg AG für den Raum verantwortlich ist. Das Projekt entwickele sich ständig weiter, Unternehmen, die geeignete Produkte im Programm haben, reichen sie ein, was tauglich erscheint, nimmt sie auf.
Derzeit sind es rund 60 Partner, die mit der Wolfsburg AG kooperieren. Sie arbeiten zum Teil auch in der Entwicklung zusammen, indem unterschiedliche Produkte in Szenarios vernetzt werden, mit alltäglichen Abläufen und Notfall-Simulationen. Zum Beispiel beim nächtlichen Toilettengang: Sensoren aktivieren das Beleuchtungssystem, und die Toilette passt ihre Höhe dem gerade aufgestandenen Bewohner an.
Der Vorzeigeraum ist kein Raum, sondern eine Zweizimmerwohnung mit Bad und Küche. Die darin gezeigten Hilfsmittel und Einrichtungen erleichtern nicht nur den Alltag von Senioren, sie kommen zugleich Menschen mit Behinderungen und zum Teil ebenso dem Durchschnittsbürger zugute. Denn auch junge und gesunde Leute können über Schwellen stolpern, barrierefreies Wohnen nutzt also allen.
Weisers Team bietet moderierte Besichtigungen an und berät. Wer will, kann sich Max überstreifen und die Einrichtungsgegenstände aus der Perspektive der Zielgruppe testen. Es gibt Seminare und Workshops, außerdem in regelmäßigen Abständen einen Tag der offenen Tür. Der wurde kürzlich zum fünfjährigen Bestehen in etwas größerem Rahmen mit einem Vortragsprogramm gefeiert. Insgesamt sind schon mehr als 3000 Besucher gekommen, darunter Pflegekräfte und Fachleute aus Wohnheimen, aber auch viele interessierte Privatleute. Das Beratungsangebot ist kostenfrei.
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Mit technischen Hilfsmitteln so lange wie möglich zu Hause wohnen
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So lange wie möglich zu Hause wohnen ist das Ziel vieler Senioren. Wie technische Hilfsmittel ihnen dabei helfen können, zeigt ein besonderer Raum in Wolfsburg.
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