Noch bis Ende Februar kann der BVG-Rufbus „Muva“ im Osten Berlins kostenlos getestet werden. Doch es gibt Kritik – sowohl am Einsatzgebiet als auch als Aufzug-Ersatz.
Noch bis Ende Februar kann der BVG-Rufbus „Muva“ im Osten Berlins günstiger getestet werden. Während des Aktionszeitraums entfällt die Pauschale von 1,50 Euro pro Fahrt von oder zu einem Bahnhof. Seit vergangenem Herbst ist „Muva“ in den Ortsteilen Mahlsdorf und Kaulsdorf unterwegs.
Das Einsatzgebiet ist insgesamt rund 62 Quadratkilometer groß. Zustieg und Ausstieg erfolgt an festgelegten Haltepunkten, die nicht an der Straße, aber auf einer digitalen Karte verzeichnet sind. Insgesamt sind es 4000 im ganzen Gebiet. Darüber berichtet der aktuelle Tagesspiegel-Newsletter für Marzahn-Hellersdorf, dessen aktuelle Ausgabe Sie unter tagesspiegel.de/bezirke erhalten.
Muva bringt Inhaber:innen eines gültigen VBB-Tickets (Tarifzone B) noch bis Ende Februar ohne Aufschlag zu einem nahe gelegenen S- oder U-Bahnhof oder von dort zu einem virtuellen Haltepunkt.
Allerdings gilt das nicht für Teile Mahlsdorfs. Die Linke fordert daher, das Gebiet auszuweiten. „Es ist nicht erklärbar und hinnehmbar, warum ausgerechnet der nördliche Teil mit seiner Siedlungsgebietsstruktur nicht in das Bediengebiet aufgenommen wurde“, heißt es in einer Mitteilung der Linken. Ein entsprechender Antrag wurde in der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Nun muss sich das Bezirksamt an Senat und BVG wenden.
Von Senat und BVG wird Muva auch als „Aufzugersatz“ getestet. Ab 2024 solle das Angebot berlinweit eingeführt werden, sodass Menschen, die auf Aufzüge angewiesen sind, wenn sie Bahn fahren, stattdessen Muva rufen können, wenn die Start-, Umsteige- oder Zielbahnhöfe nicht entsprechend ausgestattet sind.
Bloß: Muva kommt nicht infrage für Menschen, die ein sogenanntes Seniorenmobil nutzen, also ein Zwischending zwischen Elektrorollstuhl, Moped und Mini-E-Auto. Darauf hat Ivonne Full hingewiesen, die Inklusionsberaterin in Kaulsdorf ist und Senior:innen betreut, die ebensolche Fahrgeräte nutzen. „Seniorenmobile dürfen nicht im Muva transportiert werden“, sagte sie.
Deshalb sei das BVG-Angebot für viele eben kein Aufzugersatz. Sie sind weiterhin angewiesen auf den Mobilitätsdienst. Der muss allerdings weit im Voraus bestellt werden. Dann holt er Menschen, denen das Gehen schwerfällt, an ihrer Haustür ab und bringt sie am Zielort ebenfalls bis zur Tür. So kann das E-Mobil zu Hause gelassen werden. Muva aber wäre ein wesentlich flexibleres Angebot.
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