Inklusive Mode: Berliner Label und japanischer Modekonzern arbeiten an Designs für Rollstuhlfahrer

2023-03-08 16:05:14 By : Ms. Spring Zhang

Auch Mode bedeutet für Menschen mit Behinderung oft Einschränkungen. In einem Pilotprojekt wollen das Label „Auf Augenhöhe“ und der Konzern Uniqlo tragbare Designs entwickeln.

Bei Barrierefreiheit denkt man normalerweise an Infrastruktur wie Aufzüge in Bahnhöfen oder gesenkte Bordsteine an Kreuzungen, in der digitalen Welt vielleicht an Audioinhalte statt Schrift und bei Texten an Angebote in leichter Sprache. Aber im alltäglichen Leben gibt es jede Menge weiterer Barrieren für Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen. Auch in der Mode: Was in den Läden hängt, ist für Menschen mit Körperbehinderungen oft nicht nutzbar.

Die Schnitte passen nicht, modische Details sind störend. Der japanische Bekleidungskonzern Uniqlo hat jetzt in Berlin gemeinsam mit der Berliner Designerin Sema Gedik und ihrem Label „Auf Augenhöhe“ ein Pilotprojekt gestartet, um gemeinsam mit Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, Designs zu erarbeiten, wie Rollstuhlfahrer sie brauchen. Gedik hat schon lange Erfahrungen damit, Mode für kleinwüchsige Menschen zu machen.

Vom Herbst an fanden drei Workshops im Uniqlo-Flagshipstore an der Tauentzien-/Ecke Nürnberger Straße in Charlottenburg statt. Sieben Rollstuhlnutzerinnen und -nutzer erarbeiteten gemeinsam mit den Teams des japanischen Modehauses und des Berliner Labels, eine Leitlinie: worauf man achten und was man ändern muss, damit Hemden, Blusen und Jeans auch für Menschen im Rollstuhl gut zu tragen sind.

„Das Projekt hat uns dabei viele wertvolle Einblicke gegeben und gezeigt, dass es oft nur sehr kleiner Änderungen bedarf, um unser Sortiment inklusiver zu gestalten“, heißt es bei Uniqlo. Gesäßtaschen einer Jeans etwa könnten drücken und störend sein; sie zu entfernen mache das Tragen angenehmer. Bei einer Bluse beispielsweise könnte ein zusätzlicher, seitlicher Reißverschluss sinnvoll sein, um das An- und Ausziehen im Sitzen zu erleichtern.

Ein besonderer Service ist im Laden an der Tauentzienstraße geplant, wo es seit Februar ein Reparatur- und Upcycling-Studio gibt. Dort sollen vom Frühjahr an Kundinnen und Kunden im Rollstuhl ihre Uniqlo-Kleidungsstücke nach ihren Bedürfnissen ändern lassen können. Das genaue Datum steht noch nicht fest, auch nicht, was dieser Service kosten wird. Man wolle sich an den Preisen beispielsweise für Reparaturen orientieren, die ab fünf Euro angeboten werden.

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