Drei Studenten – unter anderem aus Rapperswil-Jona und Winterthur – haben sich mit ihrem Jungunternehmen Scewo das Ziel gesetzt, den Rollstuhl des 21. Jahrhunderts zu entwickeln: Ihr Produkt, das unter anderem Treppensteigen kann, ist am Dienstagabend in Zürich mit dem diesjährigen «ZKB Pionierpreis Technopark» ausgezeichnet worden.
Die Scewo AG mit Sitz im Technopark Winterthur hat einen Rollstuhl entwickelt, der zwei komplett unterschiedliche Eigenschaften miteinander verbindet: Er kann auf seinen zwei grossen Rädern einerseits balancieren, was ihn sehr agil macht. Andererseits ist er durch ausfahrbare Raupen sehr robust und fähig, Hindernisse wie Bordsteine oder Treppen zu überwinden (wir berichteten).
Mit ihrem Produkt haben sich die drei Unternehmensgründer Bernhard Winter (24, Winterthur), Thomas Gemperle (30, Wil SG) und Pascal Buholzer (26, Rapperswil-Jona) gegen über 50 weitere Start-Ups durchgesetzt. Sie haben den Pionierpreis 2018 erhalten, der mit 98'696.04 Franken dotiert ist - die Preissumme entspricht 10'000 Mal Pi im Quadrat.
Aus einer aussergewöhnlichen Idee wird ein technisches Projekt
Das Team aus den drei Studenten der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste habe «aus einer aussergewöhnlichen Idee ein technisches Projekt entwickelt, das sich durch besondere Innovationskraft, Marktnähe und soziale Relevanz auszeichnet», hielt Gian-Luca Bona, Jury-Vorsitzender und Präsident der Stiftung Technopark Zürich, in seiner Laudatio fest.
Starts-ups seien die Treiber für eine innovative Wirtschaft, hatte Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) in ihrer Grussbotschaft gesagt. «Die Stadt Zürich und die Zürcher Wirtschaft bauen auf sie.»
Der «ZKB Pionierpreis Technopark» gilt als einer der wichtigsten Innovationspreise für Jungunternehmen in der Schweiz. Er wird seit 2001 vergeben.
«Es ist eine schöne Anerkennung, die uns auf unserem künftigen Weg weiterhilft», freut sich Pascal Buholzer, CTO von Scewo, über die Auszeichnung. Dass sich das Start-up gegen die anderen beiden Finalisten durchsetzen konnte, war für Pascal Buholzer überraschend. «Alle Finalisten haben mit ihrem Unternehmen einen grossen Impact auf die Gesellschaft.»
Als nächstes stehe die Arbeit am komplett überarbeiteten Prototypen an. «Im Spätsommer wollen wir die neue Version präsentieren und diese Mitte 2019 auf den Markt bringen.» Das Preisgeld soll dabei helfen, das Produkt schnellstmöglich auf dem Markt zu etablieren. «Wir brauchen das Feedback von Benutzern, um uns weiterentwickeln zu können», so der Winterthurer Jungunternehmer.
Pascal Buholzers grösste Vision: «Unser Traum ist, dass wir am Zürcher Hauptbahnhof in Zukunft Rollstühle von uns herumfahren sehen.» Im europäischen Markt für Elektrorollstühle führend zu sein, das sei ein weiteres hohes Ziel, dass sich Scewo AG gesetzt hat. (sda/als)