Nachrichten über Elektromobilität & Elektroautos
Jochen Knecht, Head of Communication and external Affairs von Paravan, liefert uns in dieser Folge des Elektroauto-News.net Podcast interessante Einblicke darauf, mit welchen Herausforderungen Menschen mit Behinderung zu kämpfen haben, wenn Sie nachhaltig unterwegs sein wollen. Denn das E-Autos nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken sind scheint allen klar. Was nicht ganz klar scheint, nicht jeder kann die Elektroautos von der Stange fahren.
Insbesondere Menschen mit Querschnittslähmungen und massiven Einschränkungen im Oberkörper können nicht einfach in ein Auto einsteigen und dieses fahren. Hierfür sind meist massive Eingriffe in die Fahrzeuge selbst notwendig. Dann ist es aber möglich, dass Menschen mit Behinderung individuelle Mobilität für sich im Alltag nutzen können. Im Bereich der Verbrenner macht dies Paravan, als Weltmarkt- und Qualitätsführer für hoch individuell angepasste Behindertenfahrzeuge, möglich. Auch im Bereich der E-Autos wolle man durchstarten, steht hier aber vor Herausforderungen.
Roland Arnold, Gründer und Geschäftsführer der Paravan GmbH, führt sein Unternehmen mit der Vision Menschen mit Handicaps ihre Mobilität und Lebensfreude zurück zu geben. Etwas was ihm mit entsprechenden Verbrenner-Umbauten und dem 360-Grad-Ansatz seines Unternehmens ganz gut gelingt, wie Jochen im gemeinsamen Gespräch ausführt. Zur Einordung, der 360-Grad-Ansatz umfasst: eigens entwickelte Elektrorollstühle, behindertengerechte Autos, komfortable Einstiegshilfen, starke Liftsysteme, bis hin zur passenden Dockingstation, flexiblen Sitzsystemen und dem digitalen Lenk- und Bremssystem „Space Drive“.
2022 und auch in den Jahren zuvor wurden bei Paravan die Wünsche nach E-Autos lauter. Elektroautos, welche man für Menschen mit Behinderung umbauen möchte. Doch hierbei stößt man auf Herausforderungen. Wie beispielsweise die Tatsache zeigt, dass sich Hubhilfen nicht mehr ganz so simpel ins Fahrzeug einbringen lassen. Bei Verbrenner wurde der Boden komplett ausgetauscht. Bei E-Autos mit dem Akku im selbigen nicht ganz so einfach möglich. Auch die Reduktion der Fahrzeuge auf einige wenige Segmente/ Modelle – mit starker Übergewichtung auf SUVs/ Crossover – macht die Auswahl der passenden Elektroautos nicht einfacher.
Hat man das passende Fahrzeug gefunden, welches man theoretisch umbauen könnte, greifen regulatorische Hürden. So sei der Umbau einer Verbrenner V-Klasse kein Thema. Das Elektro-Äquivalent, der EQV von Mercedes-Benz, scheidet jedoch aus. Da dieser nach Umbau ein Gewicht von 3,6 Tonnen auf die Waage bringt. Über 3,5 Tonnen erlischt jedoch die Zulassung. Nicht besser wird es bei der Ladeinfrastruktur.
Hier schildert Jochen bildlich, Schritt für Schritt mit welchen Problemen man als Mensch mit Behinderung an diesen zu kämpfen hat. Das Ganze wird dann noch erschreckender, als er einen Blick auf die Zahlen wirft. Hierbei zeigt er auf, wie viele öffentliche Ladestationen in Deutschland vorhanden sind. Rund ein Drittel hiervor wurde durch die NOW GmbH, durch öffentliche Gelder, gefördert. Über das Thema Barrierefreiheit hat man sich bis dahin aber noch keine Gedanken gemacht.
Es gilt zu hoffen, dass man beim Deutschlandnetz nun ein wenig weiterdenkt und die Inklusion der betroffenen Personen nicht vergisst. Denn Jochen führt auch aus, dass beim Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos, zumindest eine Millionen dieser Fahrzeuge von Menschen mit Behinderungen gefahren wird. Wobei dies sicherlich nicht der einzige Grund sein sollte an entsprechenden Stellen ein wenig um-/ weiterzudenken. Aber hör doch selbst.
Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Hier wird wieder das Kaufmannnslied gesungen und um Menschen im Rollstuhl geht es gar nicht. Da war man einfach nicht gut genug und jetzt sind die Anderen schuld.
So ist der EQV nicht so sinnvoll als Rolli-Transporter. Denn er ist ein fahraktiver Van mit dem Fokus auf Komfort in der ersten Reihe. Ein eVito wäre die richtige Basis. Vor allem gibt es den eVito von Mercedes ab Werk und die Fa. Bruns ist der integrierte Umrüstungspartner von Mercedes. Denn deren Umbau wiegt nur 80 kg, ist bei jedem Händler bestellbar und auf Wunsch in die Leasing- und Flottenverträge einbindbar. Ebenso leicht ist der Umbau von B-Style. Die bieten daher auch den EQV als Rolli-Transporter an, was Paravan offenbar nicht kann.
Diese Firma B-Style hat auch schon so einige andere Elektroautos umgebaut: Opel Combo, Peugeot Rifter usw…jeweils bleibt die Werksgarantie vollständig erhalten. Für Selbstfahrer als Rollstuhlfahrer ist es eh kein Thema. Da gibt es klappbare Rollstühle mit auf Klick abnehmbaren Carbonrädern, die man selber zerlegen und auf dem Beifahrersitz oder hinten verstauen kann.
Wichtiges Thema! Ich bin so ein betroffener Mensch mit seit Jahren großem Interesse an der E-mobilität. Bin schon ewig auf der Suche nach nem geeignetem Fahrzeug. Ladestation daheim gibts bereits seit 2021!!! Aber ein elektrischer großer VAN bzw Kleinbus wie mein WV T5 Multivan (Diesel), bei dem ich über nen seitlichen Lift mit Rollstuhl ins Fahrzeug gelange und auf den Fahrersitz wechsle zum Selbstfahren, sowas hab ich noch nicht gefunden. Es fehlt meines Erachtens an der Zusammenarbeit von Auto-Hersteller und Kfz-Umrüster. Als Beispiel VW. Auf meine Anfrage nach Umbau-Möglichkeiten im neuen iD Buzz bekam ich zur Antwort: „Das Modell wird erstmal auf die Strasse gebracht. Dann kümmern sich die Kfz-Umrüster drum..“!?! (Der iD Buzz ist wohl auch mehr von Designern entwickelt worden. Den praktischen Wert des Modells vermissen nicht nur die Rollstuhlfahrer sondern auch viele eingefleischte VW Bus-Fans.) Bleibt mir nur, auf den Robovan von TESLA zu hoffen. Elon Musk hat wenigstens schon mal von „Möglichkeiten für behinderte Menschen“ gesprochen. Damit wäre er der Erste Auto-Hersteller, der bei der Entwicklung schon an Rollstuhlfahrer denkt. Noch kurz zu den HPC-Ladeparks. Mit Verbrenner hab ich auch ein Problem beim Tanken. Meist sind die Tankstellen nur mit 1 Person besetzt und dann muss ich auch andere Autofahrer fragen. Damit würde sich beim Schnelladen für mich nichts groß ändern. Daheim AC-Laden ist aber schon ein Riesen Vorteil für mich! VG
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