Die Ostschweizer Kulturszene ist lebendig und vielfältig. In unserem Kultur-Ticker informieren wir Sie laufend über Neuigkeiten von Kunstschaffenden und Kulturbetrieben aus der Ostschweiz.
Rückmeldungen und Infos an: ostschweizerkultur@chmedia.ch
Gleich zwei hochkarätige Persönlichkeiten der aktuellen Literaturszene lesen am Samstag, 11. März, im Kunstmuseum Thurgau. Der Abend beginnt um 18 Uhr mit einer Lesung der Schweizer Autorin Martina Clavadetscher aus ihrem Buch «Vor aller Augen». Nach einer Pause mit Stehapéro liest um 20 Uhr der deutsche Schriftsteller Eckhart Nickel aus seinem Roman «Spitzweg».
Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, die Dame mit dem Hermelin, Frauen auf weltberühmten Gemälden von Leonardo da Vinci, Vermeer, Rembrandt, Courbet, Schiele, Munch. Wer waren diese Frauen? In ihrem Roman «Vor aller Augen» ist Martina Clavadetscher den Hinweisen ihrer Leben nachgegangen, lässt die Frauen erzählen und gibt ihnen so eine Stimme zurück. Die Schriftstellerin und Dramatikerin mit Jahrgang 1979 erhielt für ihren Roman «Die Erfindung des Ungehorsams» 2021 den Schweizer Buchpreis.
«Ich habe mir nie viel aus Kunst gemacht.» Als zufriedener Kunstbanause offenbart sich der Erzähler gleich zu Beginn des Romans «Spitzweg» des deutsc Eckhart Nickel. Doch Carl, der bewunderte Freund des Ich-Erzählers, überzeugt ihn mit seiner Spitzweg-Begeisterung vom Gegenteil. «Spitzweg» schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.
Die beiden Lesungen finden im Museumskeller statt, es moderiert Cornelia Mechler. Das Kunstmuseum Thurgau ist am 11. März durchgehend von 11 bis 21.30 Uhr geöffnet. Der Museumseintritt berechtigt zur Teilnahme an der Lesung. (pd/gen)
Die Lesungen können auch einzeln besucht werden. Eine Anmeldung ist erwünscht: sekretariat.kunstmuseum@tg.ch
Am Donnerstagabend, 9. März, findet im Schopf vor dem Zeughaus Teufen und rund um die Bar «El Gato Muerto» der beiden Kunstschaffenden Michael Bodenmann und Barbara Signer der Auftakt zur diesjährigen Kulturlandsgemeinde statt. Sie wird nicht wie gewohnt am ersten Mai-Wochenende über die Bühne gehen, sondern in einer verlängerten Version am Auffahrtswochenende vom 18. bis am 21. Mai.
Die Bar «El Gato Muerto» ist ein künstlerisches Langzeitprojekt. 2020 stand die Bar im Kulturkonsulat St.Gallen, seither gastierte sie in Zürich, Oerlikon oder Appenzell. Die Bar enthält ein Sammelsurium von Souvenirs und Fundstücken. Ab 18 Uhr laden Barbara Signer und Michael Bodenmann zu Bier und Drinks ein. Und der Künstler Marc Norbert Hörler gibt einen ersten sinnlichen Eindruck der Heimatdüfte, die er für die Kulturlandsgemeinde entwickelt.
Um 19 Uhr findet dann im Zeughaus Teufen die Vernissage der neuen Website statt: Sie ist zukünftig digitaler Versammlungsplatz der Kulturlandsgemeinde und Ort für vielfältige hybride Formate: Zum Auftakt werden die «Klingende Sendschrift zum Echo 2022» von Jaronas Höhener und Peter Surber sowie das akustische Game von Joel Schoch, entwickelt im Rahmen der Virtuellen Residenz 2022, präsentiert und erlebbar gemacht.
Zurück an der Bar gibt Ulrich Vogt erste Einblicke ins Programm der diesjährigen Kulturlandsgemeinde. Der Anlass ist öffentlich. (pd/gen)
Weitere Öffnungszeiten Bar «El Gato Muerto»: 7. April: Gespräch mit den Bar-Kunstschaffenden; 15. April, 28. April, 6. Mai: Gespräche mit den Designerinnen und Designern von NCCFN, die demnächst im Zeughaus Teufen ausstellen.
Am Samstag, 11. März, um 19.30 Uhr zeigt das Phönix Theater Steckborn einen Theaterklassiker: «Michael Kohlhaas» der Bühne Cipolla aus Bremen. Der Klassiker von Heinrich von Kleist wird vom preisgekrönten Bremer Figurentheater gespielt und mit Live-Musik begleitet.
Zur Handlung des Stücks: Michael Kohlhaas, fleissiger deutscher Mittelständler und wohlhabender Geschäftsmann, wird Opfer herrschaftlicher Willkür und setzt sich zur Wehr. Als er immer wieder an korrupter Justiz, intriganter Vetternwirtschaft und vorauseilendem Beamtengehorsam scheitert, beginnt er einen mörderischen Rachefeldzug gegen seine Feinde, eingebildete wie echte. Zunächst Spielball politischer und kirchlicher Interessen, wird Kohlhaas bald zum meistgesuchten Terroristen seiner Zeit, denn der Grat zwischen berechtigter Empörung und skrupelloser Selbstjustiz ist schmal.
Noch bis zum 7. März um 16:59 Uhr läuft eine «Bring a friend»-Aktion: Wer ein Ticket bucht, erhält das Zweite gratis dazu (Kontingent begrenzt). (pd/wec)
Am Wochenende vom 10. und 11. März stehen im Wiler Kulturbahnhof Gare de Lion die Gitarren im Zentrum des Geschehens. Am Freitagabend treten Mother’s Cake und The Tazers. Das österreichische Trio Mother’s Cake hat sich zum Ziel gesetzt, den Revolutionsgeist der 70er-Jahre mit zeitgenössischen Tendenzen zu verbinden. Auf das Publikum warten funkige Rhythmen, asymmetrische Melodien und wütende Gesänge. The Tazers gehören zu den führenden Psych-Rock-Bands aus Südafrika und waren in den letzten fünf Jahren sehr aktiv. Sie haben 3 EPs und ein komplettes Album veröffentlicht und auf allen grossen Musikfestivals gespielt, die Südafrika zu bieten hat.
Am Samstag treten zwei junge, aufstrebende Bands aus der Ostschweiz. Die St.Galler Band Unlsh hat im November 2022 den Nachwuchswettbewerb BandXOst gewonnen. Ihren Sound beschreiben die fünf Mitglieder als Melodic Dramacore: Er beinhaltet Elemente aus Rock, Metal, Film- und Orchestermusik. Die zweite Band des Abends, Mr. Linus, hat sich mit zahlreichen Shows über die Grenzen der Ostschweiz hinaus einen Namen in der Schweizer Underground-Szene gemacht. Das Trio spielt deutschsprachigen Indiepunk und Posthardcore mit erfrischend kantigem, zweistimmigem Gesang. (pd/wec)
Freitag: Konzerte ab 20:30 Uhr, Ticket im Vorverkauf CHF 30.- / Abendkasse CHF 33 Samstag: Konzerte ab 21 Uhr, Eintritt an der Abendkasse CHF 15
Am Sonntag, 12. März, eröffnet der St.Galler Kuturverein Kleinaberfein (Kaf) mit einer literarisch-musikalischen Matinée unter dem Titel «Wort – Musik – Tanz – Diskurs (WoMuTaDi)» eine neue Reihe. Zu Gast sind Schriftstellerin Christine Fischer, Schauspielerin Nathalie Hubler und Violinist Werner Meier. Der Anlass findet um 11 Uhr in der Diözesanen Kirchenmusikschule St.Gallen statt (Türöffnung um 10.30 Uhr).
Christine Fischer, Autorin von zahlreichen Romanen, Kurztexten und Gedichten, lebt seit langem in St.Gallen, ist aber ihrer heimatlichen Luzerner Mundart treu geblieben. Erstmals hat sie eine Reihe von ernsten, heiteren, verschmitzten und bisher noch nicht veröffentlichten Texten in ihrer Version von Luzerner Mundart verfasst und sie anschliessend ins Schriftdeutsche übersetzt. Eine Auswahl von ihnen stellt sie unter dem Titel «Öbere setze / Übersetzen – Luzerner Mundarttexte setzen über» an der Matinée vor. Sie wird die Mundarttexte lesen, die Schauspielerin Nathalie Hubler rezitiert die schriftdeutschen Übersetzungen, und der in Trogen lebende Künstler und Musiker Werner Meier improvisiert dazu auf der Violine. (pd/wec)
Reservationen unter: kontakt@kleinaberfein.sg
Am Samstag, 11. März, feiert die Oper «The Time of Our Singing» von Kris Defoort und Librettist Peter van Kraaij Premiere im Theaterprovisorium in St.Gallen. Beginn ist um 19 Uhr.
«The Time of Our Singing» erzählt vom Leben einer Familie mit einer schwarzen Mutter und einem weissen Vater vor dem Hintergrund der Rassentrennung im Nachkriegsamerika. Die Koproduktion der belgischen Nationaloper La Monnaie/De Munt und des Theaters St.Gallen gewann im vergangenen Jahr einen Opera Award als beste Uraufführung.
Die Oper basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Powers. Sie verzahnt persönliche Erfahrungen mit historischen Ereignissen, deren Themen deutliche Parallelen mit der jüngsten Geschichte der USA aufweisen: Black Lives Matter, Polizeibrutalität und manipulierte Wahlen begleiten die Geschwister Jonah, Joey und Ruth Storm auf ihrem Lebensweg. (pd/arc)
Tickets für die Premiere können im Internet bezogen werden.
Ein Jahr nach dem Release ihrer ersten EP «Toxic» veröffentlicht die Rheintalerin Lea Wildhaber ihre nächste Single. «Front Row» ist eine Ballade, getragen von ruhigen Piano-Klängen. Im Song geht es um den Wunsch, die Leidenschaft für Musik mit einer Person teilen zu können. Als Pianist für «Front Row» wurde der Sarganserländer Renato Bonderer angefragt.
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«Front Row» soll ein Vorgeschmack auf Leas allererstes Album sein. Zusammen mit ihrem Produzenten Fabrizio Forcella ist die Sarganserin gerade mit den Aufnahmen von weiteren Liedern beschäftigt. Zwar wurde «Front Row» wie gewohnt in Leas Schlafzimmer aufgenommen, doch dieses wurde in der Zwischenzeit zum Studio umgebaut. Dies soll die Qualität des Recordings und Producings verbessern. (pd/gen)
Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896–1938) führte ein rastloses Leben. Unzählige Orte und Stationen säumten seinen Weg, darunter Gefängnisse und psychiatrische Kliniken. Trotzdem erlangte er mit seinen Erzählungen, vor allem aber mit seinen fünf Wachtmeister-Studer-Romanen, literarischen Berühmtheit.
Glauser schrieb aber auch leidenschaftliche Liebesbriefe, die in einer Auswahl 2021 im Unionsverlag erschienen sind. Am Sonntag, 5. März, lesen die Schauspieler Graziella Rossi und Helmut Vogel um 11 Uhr in der Theaterwerkstatt Gleis 5 in Frauenfeld aus Glausers Liebesbriefen. Die szenische Lesung wird von Musik begleitet und trägt den Titel «Du wirst heillos Geduld haben müssen mit mir». (pd/gen)
Mehr als zwei Drittel der Tickets für das Open Air St.Gallen wurden bereits verkauft. Es findet vom 29. Juni bis 2. Juli statt. Im Dezember startete der Vorverkauf für die Ausgabe 2023 mit den Headlinern Macklemore, Lewis Capaldi, Kraftklub, Peter Fox, Hecht, The Lumineers oder Tash Sultana. Ende Februar wurde das Line-up mit weiteren Acts wie Marcus Mumford komplettiert. Tickets für alle Kategorien sind nach wie vor über den offiziellen Ticketshop verfügbar. Einzig das beliebte Gruppenangebot ist nicht mehr erhältlich.
In diesem Jahr erhalten alle, die ihre Tickets frühzeitig kaufen, ihre Festivalbändel direkt per Post zugestellt. Damit entfällt das Anstehen beim Bändeltausch. (pd/gen)